Pfauen

Das Wesen der Pfauen im Garten der Stille
Sonne, Mond und Stern: Der Anfang war im Jahr 1993. Die ersten Pfauen, die zu mir kamen, hatte Matthias, ein befreundeter Bauernjunge, im Brutkasten ausbrüten lassen. Als ich die drei winzigen kleinen, fragilen Küken sah, wollte ich sie beschützen. Ich kaufte sie ihm ab und brachte sie behutsam nach Hause. Sie bekamen die Namen, Sonde, Mond und Stern. Ich behütete sie unter einer Wärmelampe und kümmerte mich sehr um sie. Sie waren unter ständiger Beobachtung, hörten meine Stimme bei jeder Gelegenheit. Ich nahm sie oft auf und kraulte sie an der Brust. Das hatte den gleichen Wohlfühleffekt wie bei einem Menschen; es ist fast eine Hypnose. Die Küken wurden ganz weich und schmiegen sich an meine Hände. Es war aller liebst. Diese ständige Verbindung gab ihnen Geborgenheit und Ruhe und führte zu einer lebenslangen Treue zu mir als Mutterperson. Pfauen bleiben dem Wesen, das sie zuerst sehen, immer treu. Sie beobachten es als Mutterpfau. Ich lernte, ihre Piepstöne zu verstehen. Sie kommunizieren mit mir: je höher ihre Töne waren, desto klarer war, dass etwas nicht stimmt. Es war zu warm, zu kalt, oder sie brauchten Zuwendung. Ging es ihnen gut, waren sie stets am “Schnädderlen”, und ich mit ihnen. Ich bin heute noch erstaunt, wie differenziert diese Wesen sich ausdrücken können: Gegenüber den Hühnerküken sind sie in der Kommunikation tiefer, genauer und können auch viel tiefere Seelenverbindungen eingehen. Sie leben gleichzeitig in einer aktiven Wachheit und Präsenz, sind immer “da”. Man hat den Eindruck, sie rütteln einem aus dem Alltags-Schlaf. Hat man näher mit ihnen zu tun, lernt man, ihr freundliches und sehr neugieriges Wesen zu schätzen. Pfauenkinder sind sehr anfällig auf Regen. Sie gehen nie ins Wasser. Sie haben flaumige Federn wie Pelz. Im zweiten Monat bekommen sie das Krönchen, für dessen Wuchs sie viel Kraft brauchen. In dieser Zeit sind sie extrem heikel und empfindlich.

Erst nach dem sehr fragilen ersten Lebensjahr sind sie stabil, wenn man sie draussen aufzieht. Nach der Geschlechtsreife sind sie, abgesehen vom Darm, sogar zäh. Sie haben fragiles Verdauungssystem weil Kot, Urin, Geschlechtsflüssigkeit, sowie die Eier durch einen einzigen Kanal ausgeschieden werden: den Darm. Aus diesem Grund werden vielerorts chemische Entwurmungs- und stabilisierende Mittel verabreicht. Mit einer innigen Verbindung zum Tier, mit echter Nähe, durch stete Herzenswärme entstehen jedoch grundsätzlich immer stärkere Abwehrkräfte. Meine Pfauen sind nicht geimpft oder entwurmt. Wenn sie die Flügel hängen lassen und kraftlos leicht in den Knien gehen, bekommen sie Apfelessig oder Homöopathie gegen Darmprobleme. Mit der Zeit sind Sonne, Mond und Stern gewachsen. Sie flogen auf Balkone der Nachbarn, haben ihr Revier ausgedehnt. Deshalb haben wir alte Wohnwagen, die für Menschen nicht mehr zu gebrauchen waren, schweizweit abgeholt und zu uns gebracht und im Gelände platziert. Die Pfauen bekamen auch einen kleinen Wasserteich zum Trinken und viele Spiegel, in denen sie sich gerne beobachteten. Abends gingen sie gerne in den Wohnwagen, da sie sich sicher fühlten. Nachts können Pfauen gar nichts sehen, weshalb wir sie aus Schutzgründen (v.a. vor dem Marder) immer in der Dämmerung in ihre Behausungen bringen und erst bei Helligkeit wieder herauslassen. Stern liebte seinen Wohnwagen. Er suchte nie einen anderen Schlafplatz. Ihr Ausflugsradius erweiterte sich immer mehr. Niemand im Dorf beschwerte sich, obwohl die Pfauen manchmal Kohl aus Gemüsegärten schnabulierten. Als einer der Pfauen einmal auf dem Kirchturm gelandet war, traute er sich zwei Tage nicht nach unten. Erst der Hunger treib ihn dann wieder nach Hause. Die Dorfbevölkerung reagierte helfend und positiv. Pfauen haben keine gute Orientierung. Da sie zunehmend nicht mehr nach Hause fanden, weil sie aus Schutzgründen immer höher fliegen, mussten wir 1994 eine Voliere bauen. Sie fühlten sich von Anfang an wohl darin. Ich konnte erkennen, dass Sonne und Stern tatsächlich zwei Männchen waren, Mond dagegen war ein Weibchen.

Pfauenweibchen sind nach zwei Jahren geschlechtsreif. Die Männchen bekommen ihren vollständigen Schweif, mit dem sie dann das Rad machen können, erst mit drei Jahren. Zu dieser Zeit wurde Sonne, das zweite Männchen, krank. Er verabschiedete sich, trotz verschiedenster heilenden Anwendungen.
Im Nachhinein realisierte ich, dass ihm ein Pfauenweibchen gefehlt hat. Mond und Stern wurden ein Paar. Sie blieben sich ein Leben lang treu. Sie bekamen 1996 das erste Mal Junge. Nach 28 bis 30 Tagen Brutzeit schlüpfen die kleinen Küken. Der Beschützerinstinkt einer Pfauenmutter ist grossartig. Sie ist fürsorglich, liebevoll, gütig. Die Küken wachsen langsam und halten sich stets bei der Mutter auf. Mond schob ihre Kleinen, Max und Moritz, sanft mit beschützenden Gesten vor sich her oder nahm sie unter die Flügel oder die Schwanzfedern. Von ihren Jungen gab es wieder Junge, wobei es als Familienverband keine Probleme gab. Ein Pfau lebt durchschnittlich 15 Jahre.

Stern wurde 22 Jahre alt. Zusammen mit Mond hat er unsere Pfauendynastie gegründet und bleibt für immer tief in meinem Herzen. Meinen Dank an ihn und seine Familie kann ich nicht genug ausdrücken. Seine Nachkommen leben nun auch schon 20 Jahre.

Stern lief immer hinter mir her, wenn ich in der Voliere war. Wenige Tiere sind so sozial auf den Partner oder Menschen konzentriert, wie der Pfau. Wird ein Pfauenpaar getrennt oder wird einer der beiden weggegeben, kann es sein, dass der andere krank wird oder sogar stirbt. Deshalb habe ich Pfauen nur noch verschenkt, bevor die geschlechtsreif waren und noch keinen Partner hatten.

Unsere damalige Mieterin schenkte uns zwei andere Pfauen: Venus und Aphrodite. Dazu kamen später Lady und Balletteuse.

Ein Jahr nach dem Einzug von Prinz und Prinzessin, einem ganz weissen Pfauenpaar, gab es erstmals Mischlinge. Prinz schwängerte Venus und Aphrodite und ausgebrütet wurden grün-braun-weisse Mischlinge.

Er paarte sich mit drei Weibchen. Diese vier blieben sich aber doch ein Leben lang treu. Andere Pfauenhähnen respektierten diese Familie.

Manchmal kam es vor, dass eine Pfauenmutter nicht alle Eier ausbrütete, weil sie sich sofort um die geschlüpften Küken kümmerte und sie fütterte. Dann legte ich die übrigen 1-2 Eier, die kurz vor dem Ausschlüpfen waren, bei einem Huhn unter.

Die Prägung der ersten Zeit ist für das Tier sehr wichtig, genau wie beim Menschen. Man kann in diesem Fall den Pfau nicht mehr vom Huhn trennen und in die Pfauenfamilie bringen. Der Pfau versucht auch noch, bei “seiner Mutter, dem Huhn”, unter die Flügel zu kriechen, wenn er schon grösser ist als das Huhn. Pfauen, die im Hühnergehege aufgewachsen sind, haben einen deutlich anderen Charakter, da ihre “Mütter” auch anders verhalten als Pfauen.

Damit die Pfauen im Hühnerareal nicht wegfliegen, werden die Spitzen ihrer Flugfedern von Zeit zu Zeit gestutzt. Dies ist schmerzfrei für den Pfau, wie Krallenschneiden bei Hund oder Katze, oder Fingernägel beim Menschen.

Das Brunftverhalten der Pfauen
Je lauter ein Pfau schreit, desto imposanter ist er. Zur Brunftzeit, von März bis Juni, sind Pfauen laut, dann werden sie ruhiger, und im Winter sind sie still.
Damit sie sich nicht allzu laut schreien, gebe ich ihnen Homöopathie ins Trinkwasser: Magnesium muraticum C30 und Staphisagria Q1. Das Schreien geht damit leicht zurück und die Hahnenkämpfe werden reduziert, die Hähne haben weniger Differenzen. Das Männchen braucht sein Revier und seinen festen Schlafplatz, was grundsätzlich in der ganzen Gemeinschaft respektiert wird. Ährenträgerpfauen aus Malaysia schreien deutlich weniger. Ihr Schrei ist eher wie ein tiefer Kuckuck-Ruf, wie ein G, das klingt wie “Leo-Leo.” Sexuelle Paarungsrufe sind anders als Gefahrensignale. Sie sind deutlich als Lockrufe wahrzunehmen. Die Intensität nimmt zu: “ Ich lieb dich!”

Zum Imponieren beginnt der männliche Pfau, mit seinem geöffneten Fächer zu vibrieren, wenn ein Weibchen kommt. Kommt aber sein Weibchen, macht er eine unterschiedliche Vibration. Es beginnt ein Paarungs-Tanz aus Grazie und Lieblichket, Leidenschaft und Schönheit. Der Pfau ist zuvorkommend und respektvoll dem Weibchen gegenüber. Niemals würde ein Übergriff stattfinden, falls das Weibchen nicht bereit ist. Ist sie aber bereit, lasst sie die Flügel halb nach unten hängen und bleibt stehen. Die Paarung geschieht. Das kann 2-3 Tage dauern, je nachdem, wie oft sie sich verbinden mögen. Der Hahn kann einen ganzen Morgen das Rad machen, was eine Kraftakt ist. Im Juli oder August, je nach Wetter, verlieren sie in der Mauser ihre schönen Schwanzfederen, die sie zur Brunft brauchen. Jedes Jahr wachsen ihnen aber neue Federn, die schöner sind als die vom Vorjahr. Jeder Pfau bekommt mit den Jahren noch ein edleres Federkleid!

Stimme und Geräusche
Pfauen erkennen an meiner Stimme genau meine Befindlichkeit, wie ich die ihre. Ich rede immer mit ihnen. Mit einer inneren Klarheit und entsprechender Stimme “gehorchen” sie oft. Wenn ich tief rede, wissen sie, dass ich lobe. Wenn ich hoch rede, z.B. “Jetzt aber Stopp!” heisst das für sie “Achtung!” Beim Schrei eines Milans in der Luft erschrecken sie, da der Ton hoch ist. Wenn eine Sirene losgeht, heisst das für sie “Alarm!”: Sie übernehmen den Alarm, tänzeln unruhig und stossen Angstschreie aus.

Sie reagieren sofort auf den Lärm von Menschen: fällt ein Kind hin und schreit, alamieren sie die Umwelt mit ihren Schreien. Gibt es eine Unruhe im Dorf, die Pfauen reagieren sofort. Schimpft ein Nachbar, nehmen sie eine Wut auf und schreien. Ist es auf dem Pausenplatz in der Schule ruhig – die Pfauen sind ruhig. Ist es laut – die Pfauen sind unruhig. Ist ein Gewitter im Anzug oder etwas im Luftraum, warnen sie.

Pfauen nehmen Spannungen auf und transformieren sie. Keine meiner geliebten Gänse hat diese feine emotionale Wahrnehmung, Sorge, Ärger, Trauer oder Freude vom Menschen im Umfeld sofort zu fühlen und auszudrücken.

Pfauen sind ganz besondere Spiegel der Dinge, die gerade geschehen. Sie bringen uns in die Präsenz der Gegenwart, weil sie so sensibel sind, auf alles, was jetzt gerade ist. Sie fragen uns: “bist du da?!”

Das grösste Geschenk für mich ist ihr Ruf “ich bin da” – Ein Weckruf zum inneren Aufwachen und eine grossartige Kraftquelle.

Durch diese Gabe sind sie auch die besten Wächter, die man sich vorstellen kann. Auch andere Tiere in ihrer Umgebung werden durch die Schreie gewarnt.

Das Federkleid des Pfaus Die plastisch leuchtende Federzeichnung von grossen, blau irisierenden “Augen” soll Feinde abschrecken, die diese Augen von grossen Säugetieren interpretieren sollen.

Das Schimmern der Federstrahlen wird durch eine feine kristallähnliche Struktur erreicht, die gitterförmig aufgebaut ist. Diese umgibt die Federnden und ist so angeordnet, dass sie Licht ähnlich schimmernde Seifenblasen oder Öl auf Wasser reflektieren. Die Strukturen bestehen aus Melanin und Kreatin.

Das prächtige Gefieder des Männchen mit den auffälligen Deckfedern wird in der Verhaltensbiologie als visuelles Ornament bezeichnet.

Sieht man das Rad des Pfau vor sich, kann man ein Muster in der Anordnung der Augen erkennen: die Blume des Lebens, ein Sinnbild der Zirbeldrüse. Man nennt diese Drüse im Zentrum des menschlichen Gehirns ‹Pineal Gland›, Pieniendrüse, da sie die Form eines Pinienzapfens von oben gesehen exakt wiedergibt. Die Augen des Pfaus sind genau derselben Geometrie angeordnet, entsprechen des Goldenen Schnittes!

Die Schöpferkraft dürckt sich durch diese Anordnung immer wieder neu aus und löst, wenn man sich darauf einlässt, ein tiefes Staunen, eine Art Demut oder Ehrfurcht aus. Zumindest eine sehr grosse Bewunderung für die Schöpfung dieser Kreautur.

Geschichtliche und mythologischer Hintergrund der Pfauen
Der Pfau nimmt seit jeher eine besondere Stellung im Tierbereich ein. Das Männchen ist der älteste Ziervogel der Menschen.
Der blaue Pfau stammt ursprünglich vom indischen Subkontinent. Dort lebte er im hügeligen Jungel in Wassernähe.

Pfauen wurden in Königsgärten oder Klöstern in alten China, in Indien, Tibet, Pakistan, Persien, Malaysia als Wächter und Statussymbole gehalten. Sie waren schon immer Sinnbilder für Schönheit, Reichtum, Königlichkeit, Liebe, Leidenschaft, für die Seele und den Frieden. In Indien und China waren sie heilig. Sie versinnbilden das Rad Lebens. Meistens konnten sie sich in den Gärten frei bewegen, als Zeichen der Würde und Respekt, der ihnen entgegengebracht wurde. Die Kaiser der antiken chinesischen Ming-Dynastie verwendeten das Bild des erhabenden Vogels als Staatszeichen.

Im alten Asien wurden Pfauensymbole auch oft benutzt, um Land, Leuten und Tieren fruchtbaren Regen zu bringen. Die Aktivität der Pfauen beim Heraufziehen eines Sturmes oder Regens machte sie zum Regensymbol. In Indien werden Töne mit «Minh-Ao» gedeutet, was so viel heisst wie: «Regen kommt.»
In asiatischen Tempelanlagen und Kraftorten wurden Pfauen geehrt als Verbindungen von Himmel und Erde. Die augengleichen Muster im Rad stellen viele Religionen und in Legenden das Universum mit Stern, Sonnen und Monden unter dem Himmelsgewölbe dar.
Aufgrund seiner innigen Beziehungen zu Religion und Legenden wurde der Pfau 1963 zu Indiens Nationaltier erklärt. Pfauen finden sich heute noch in indischen Tempeln. Viele Hindu-Götter werden Pfauen reitend dargestellt. Der Pfau gilt als das Symbol der Unsterblichkeit und der Verwandlung. Pfauen nehmen häufig in der religiösen Kunst die Stellung des mystischen Phönix ein.

Oft werden sie als Hüter neben dem Lebensbaum dargestellt. Es gibt islamische Darstellungen, auf denen ein gebrochener Lebensbaum zu sehen ist. Der Pfau verbindet mit seinengöttlichen Federn beide Teile des abgebrochenen Baumes und erschafft so neues Leben als Sinnbild für Auferstehung, Unsterblichkeit und für die unzerstörbare Seele.

Auch bei den Sumerern in Babylon und bei den Persern wurde der Hüter des ewigen Lebens in den Königshäuser gehalten. Pfauenthrone wurden weit über den Kontinent hinaus bekannt.

Noch in den 1970er Jahren regierte Schah Reza Pahlevi von Persien auf einem antiken, massiv goldenen Pfauenthron, der mit Diamanten in Pfauenmustern verziert war.

Im Islam gelten die Pfauen als äusserst sauber und rein. Einzig die Pfauenfeder wurde für würdig befunden, als Lesezeichen im Koran dienen zu dürfen.

Seit langer Zeit wurden Pfauen auch ausserhalb Asiens gehalten, z.B. von ägyptischen Pharaonen. Vor 4000 Jahren wurden sie erstmals auf den europäischen Kontinenten gebracht. Es gab kaum einen Kaiser- oder Königsgarten ohne Pfauen.

Die Modeschöpfer an den Höfen liessen sich durch Pfauen inspirieren. Es entstand Roben, die Menschen königlich erscheinen liessen. Ein Mensch, der sich in den Farben blau, türkis und grün kleidet, hat einen erhabenen Auftritt. Der Begriff Königsblau spricht für sich. Die Form der Schleppe (auch heute noch beim Hochzeitskleid) entspricht der Schleppe des Pfauenschweifes, wenn der Fächer zusammengelegt ist. Das königliche auf- und abschwingende, fast wogende Schreiten des Pfaues gleicht dem Hochzeitsschritt in der Kirche.

Laut griechischer Mythologie erschuf die Göttin Hera (bei den Römern Juno) das „Hundertäugige“ Federkleid des Pfaus aus dem vieläugigen Riesen Argos, der mit seinem Argusauge die Göttin Io bewachte und schliesslich von Hermes getötet wurde.

In der christlichen Geschichte symbolisieren die „Augen“ des Pfaus die direkte Wahrnehmung des AIIsehenden.

Tausi Melek, der heilige Engelpfau bei den Jesiden, wurde nach ihren Schriften von Gott zum obersten Engel und zum Beschützer und Verwalter der Erde ernannt.

Erzengel Michael kämpft mit dem Schwert in der Hand für Frieden auf Erden. Seine Flügel werden häufig mit Hunderten von Pfauenaugen dargestellt.

Der Pfau als Friedens- und Weisheitssymbol ist auch heute noch zu sehen: Das UNO- Gebäude im Genfer Arania- Park, den Gustav Revillod an die UNO vermachte, gilt als Palast des Friedens. Eine von drei Bedingungen Revillods für die Schenkung des Parks bzw. des Baulandes war, dass sich immer Pfauen im Park der UNO befinden werden, als Zeichen von Frieden und Weisheit.

Die spirituelle Aufgabe der Pfauen Für die indianischen Schamanen stand der Pfau als persönliches Krafttier seit jeher dafür, die eigene innere und äussere Schönheit anzunehmen und sie der Umwelt ohne Scheu zu präsentieren.

Die Schönheit der Pfauen, wenn sie ihr Rad machen oder mit ihrer Schleppe vorüberschreiten, berührt den Menschen im Herzen. Sie hinterlässt eine Ehrfurcht, eine Demut der Schöpfung gegenüber. Man wird still. Das war schon zu allen Zeiten so.

Wenn Menschen im Garten der Stille vor der Voliere stehen oder es sich auf einer Gartenbank bequem gemacht haben, um die Tiere zu beobachten, sind sie gebannt von dieser Schönheit- und alle Sorgen fallen für diesen Moment von ihnen ab und sind verschwunden. Pfauen machen rein in unserem Inneren. Probleme können plötzlich nicht mehr mitgeschleppt werden ob dieser Faszination im Jetzt. Man fährt automatisch herunter. Die Menschen werden ruhig, Überladungen werden ausgeglichen. Ob man es merkt oder nicht, die Pfauen tragen einem in eine andere Sphäre. Dieses Geschehen ist immer wieder wunderschön zu beobachten. Und man muss nichts dafür tun- es geschieht. Der Zauber von diesen Wesen bezaubert uns.
Wenn man sich auf diese Schönheit nicht einlassen kann oder will, kann der Mensch sehr unruhig auf die Pfauen reagieren, bis hin zu einer Überreizung der Nerven. Pfauen können durch ihr lautes Schreien extrem nerven, wenn man ihnen mit Ablehnung entgegentritt.
Ist man nicht bereit, diese feine, entzückende Energie anzunehmen, nervt man sich schnell über die Schreie, ohne es zu verstehen und wird den Ort verlassen.
(Weisse Pfauen sind die Grellsten, ihre Schreie gehen direkt auf den Nerv.) Ist man aber bereit, das Gut-und- Böse-Denken des menschlichen Gehirns zu überwinden, wird der Schrei eines Pfaues eine wundersame Umarmung der Seele sein können. In diesem Moment wird man sich öffnen. Pfauen tragen uns augenblicklich zu uns selbst. Hierbei gibt es keinen Kompromiss, keine Zwischentöne. Man kann sie nicht ein bisschen mögen.

Die Pfauen wollten zu mir kommen, hierher. Sie sind ein wichtiges Element im Garten.

Pfauen zu beobachten und verstehen zu lernen, bedeutet einerseits, Gespräche mit unserem Inneren zu führen, andererseits aber auch im Aussen zu sehen, wie sie die Schöpfung verkörpern, hier auf der Erde.

Tun wir es ihnen gleich.

Theresia Graf